ABSTRACT

90 % aller Frauen hassen ihren Körper. Kein Wunder, würde man nur für 30 Sekunden über den Time Square laufen, hätte man sicher schon über 20 Konfrontationen gefunden, wie ein perfekter Körper auszusehen hat. Makellos und ohne Falten, straffgezogen und mit den schönsten Konturen machen sich tagtäglich sowohl Männer als auch Frauen Gedanken über ihren Körper und wie er laut Gesellschaft sein sollte. Und wenn diese Gedanken positiv wären, wäre alles in bester Ordnung. Das sind sie aber leider meistens nicht. Ganz im Gegenteil. Und die Folge von diesen negativen Gedanken enden, neben einer Hass Rate von 90%, bei einigen mit einer Krankheit Namens Essstörung. In Medizinerkreisen als Anorexia Nervosa bekannt, sorgt diese psychische Erkrankung für ein verzerrtes Körperbild in der Haut und Knochen mit Fett und Übergewicht verwechselt werden. Eine Krankheit, die überwiegend jungen Mädchen ihr Lachen raubt und dabei zusieht, wie sie sich immer mehr isolieren, um so ihre Freunde, ihre Familie und schließlich ihre Persönlichkeit zu verlieren. Eine Krankheit, von der viele schon einmal gehört haben, was sie genau ist, wie sie sich anfüllt und was sie mit Betroffenen und ihren Angehörigen macht, ist dagegen kaum bekannt.

Und genau darum geht es in diesem Buch. Ich erzähle dir die Geschichte von einem gesunden, jungen Mädchen, das weder eine traumatische Kindheit noch schwere Zeiten durch Mobbing oder durch fehlende Freunde in ihren ersten Jahren durchmachen musste. Ein gesundes, junges Mädchen, welches dennoch mit 40 Kg im Spital gelandet ist, weil sie anfing, ihren Körper zu zerstören. Die Geschichte erklärt den Kampf mit der Waage, eine simple Erfindung, die eigentlich anfangs für Gerechtigkeit konzipiert wurde, die heute vor allem für die Sorgen und Gefühle vieler Menschen verantwortlich ist. Sie steuert das Leben genügender Menschen und hat dabei doch absolut keine Aussagekraft, wenn man mal genauer hinschaut. Es werden Mythen von Kohlenhydraten und Kalorien vernichtet, vernünftige Daten und Fakten über Essen und seine Energie geliefert, die dem Leser und der Leserin zu verstehen geben soll, dass es manchmal sinnvoller ist, dass Brötchen statt dem Salat zu essen. Informationen werden vermittelt, wie unser Körper genau reagiert, wenn wir eine Diät machen und was für fatale Folgen das Ganze hat, weil dick wird ein Körper nie von allein. Diese Informationen werden dabei von Grafiken und Tipps unterstützt, um als Hilfe für die Praxis zu dienen.

Neben den Aufräumarbeiten über Diäten und Co. geht es um den Bericht einer Krankheit, bei der viele überfordert sind und nicht wissen, was sie tun sollen. Bei der viele nicht wissen, dass sie gar nicht so viel falsch machen können, denn am meisten verantwortlich für die Bezwingung der Krankheit sind die Betroffenen selbst. Sie sind es, die eine Beziehung anfangen und eingehen müssen, die jeder und jede führen muss und sollte, um mit sich, seinem Körper, seinem Charakter und seinem Leben glücklich sein zu können: die Beziehung zu einem selbst. Eine Beziehung, die unglaublich schwer zu erreichen ist. Bei der es um Respekt, Akzeptanz und Fürsorge geht, die man oft bei anderen anwendet, aber kaum bei einem selbst. Eine Beziehung, in der man sich Fehler verzeihen darf, in welcher man sich selbst umarmen sollte und in der man zu sich selbst im Spiegel sagen kann „ich sehe gut aus“.
 
Es ist ein langer Weg aus einer Magersucht raus. Ein langer Weg, der eigentlich nicht ohne Hilfe zu schaffen ist. Eigentlich. Was es gebraucht hat, um da allein herauszukommen, was man lernen muss, um diese Krankheit zu besiegen und was man alles ertragen muss, um am Ende zu gewinnen, davon erzählt diese Geschichte. Eine Geschichte von Schmerz und Freude Treppen gehen zu dürfen, Regen auf der Haut zu spüren, einfache Gespräche zu führen und vor lauter Lachen am Boden liegen zu müssen. Eine Geschichte über einen Marathon des Kopfes, der jeden Tag gelaufen werden muss, um am Ende vom Strich zur Maschine zu werden, da man endlich den Kopf ausgeschaltet bekommen hat und das Herz an.

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